Geschichte des Leidsepleins

Der Leidseplein und die Leidsebuurt entstanden nach der Stadterweiterung von 1663. Aufgrund des Bevölkerungszuwachses wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts beschlossen, die bestehende Grachtenstruktur Amsterdams zum Osten hin auszubauen. Senkrecht zu den neuen Grachten wurden weitere Grachten und Straßen angelegt.

Der Name Leidseplein

Der Name Leidseplein ist vom Leidsepoort abgeleitet, dem Stadttor, an dem der Weg nach Leiden begann. Dieses Stadttor wurde im Jahr 1862 abgerissen.

Leidseplein, Wagenplatz

DerLeidseplein war einer der größten Wagenplätze. Die Bauern und Händler, die durch das Leidsepoort in die Stadt einfuhren, ließen hier ihre Pferde und Kutschen stehen und wickelten ihre Geschäfte in der Stadt zu Fuß ab. Am Platz lagen zahlreiche Pferdestationen, Wagenmacher, Hufschmiede und Herbergen. Im Jahr 1774 wurde das erste Stadttheater am Leidseplein erbaut.

Die ersten Straßenbahnen und Busse

Die industrielle Revolution und die gleichzeitig mit ihr erscheinenden neuen Transportmittel führten zur Änderungen des Straßenbildes der Stadt, und damit auch des Leidepleins und der Leidsebuurt. Am 17. August 1900 wurde die erste elektrische Straßenbahnlinie vom Leidseplein zur Brouwersgracht eröffnet. Zweiundzwanzig Jahre später fuhr der erste Bus von Leidsbosje nach Betondorp. Es war insbesondere die elektrische Straßenbahn, die dem Stadtbild ihren Stempel aufdrückte. Das neue Transportmittel brauchte nicht nur Schienen, sondern auch Oberleitungen und Wartehäuschen. Brücken mussten verbreitert werden, um mehr Platz für Straßenbahnen und Autos zu schaffen. Die Straße an der Kleine-Gartmanplantsoen und die Straße an der Stadsschouwburg wurden beide im ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts verbreitert.

Leidseplein, Parkplatz

Mit der wachsenden Anzahl von Autos kam es auch zu Parkproblemen. Ab den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurden alle Plätze in Amsterdam, die keine spezifische Funktion mehr hatten, in Parkplätze umgewandelt. Einer von diesen Plätzen war der Leidseplein.

Am Anfang der 1970er Jahre wurde der Leidseplein zum Teil eine autofreie Zone, nachdem die Leidsestraat für den Autoverkehr geschlossen worden war. Damit endete auch die Karriere des Leidsepleins als Parkplatz.

Amüsement

Der Leidseplein und seine Umgebung ist, trotz des sich im Laufe der Jahrhunderte wandelnden Erscheinungsbildes und seiner wechselnden Bestimmungen, immer ein Ort geblieben, an dem Reisende ankamen, abreisten und umstiegen und wo aufgrund des reichhaltigen Angebots an Diensten und Funktionen Menschen zusammenkamen und sich begegneten. Ein Knotenpunkt zwischen den Stadtteilen Centrum, West und Zuid. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Schwerpunkt der Wirtschaftstätigkeit und der Besucher auf das Amüsement verlagert (Kultur, Gaststätten).